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Artist:innen in Residenz im CTC: Melanie Klampfer und Raphaëlle Viau

Melanie Klampfer (aus Salzburg) und Raphaëlle Viau (aus Le Mans, Frankreich) haben sich in der „Escuela de Circo Carampa“ in Madrid, Spanien, kennen gelernt. Sie hatten nie die Absicht, zusammenzuarbeiten, aber nachdem ihnen diese Idee zugeflüstert wurde, gaben sie diesem Vorschlag eine Chance, und es wurde der Beginn eines kuriosen Abenteuers. Wenn sie ihre Arbeit definieren müssten, würden sie sagen, es ist kein Tanz, keine Partnerakrobatik und auch kein Theater - aber es ist all das gleichzeitig.


Dieses Stück entstand aus ihrer Abschlussnummer, die 2024 in der Circusschule entstand. Mit dem Arbeitstitel „entrecerrar los ojos“, was so viel bedeutet wie „die Augen zusammenkneifen“ wollten sie bei dem/der Zuschauer/in eine Reaktion, eine Empfindung, auslösen, die hinterfragt, was normal ist und was uns stört, und die den Übergang vom Erträglichen zum Unerträglichen zeigt. Nach Absolvierung der Circusschule hatten die Beiden das Gefühl, dass sie mit dieser Nummer noch etwas zu sagen hatten. Während ihren beiden Residencies im Februar und März 2025 hier im CTC, wollen sie die Geschichte ausdehnen und ihr erlauben, andere Bereiche, wie die Beziehung zum Tanz, erforschen; oder aber auch erkunden, wie sich die Beziehung zwischen diesen beiden Figuren entwickeln könnte.

Foto: Doris Wild. Gala der Circuskünste, Odeïon Salzburg; August 2024
Foto: Doris Wild. Gala der Circuskünste, Odeïon Salzburg; August 2024

Déjame Peinarte ist eine Stück für zwei Körper. Zwei Frauenkörper, nicht in Bezug auf das Geschlecht, sondern auf die starke, dichte Wärme dieser bebrüsteten Körper, dieser im Boden verankerten Körper. Sie sind Bluts- oder Herzensschwestern, sie sind Mutter und Tochter, wir wissen nicht genau, wie diese Frauen zueinander stehen, aber wir können die Spannung sehen, die sie zusammenhält. Eine zärtlich elektrische Spannung, die das Bedürfnis nach dem Körper der anderen ausdrückt, ohne dass man weiß, wie man es ausdrücken soll.


Déjame Peinarte lässt Raum für die aggressiven Ausbrüche, die sich manchmal zwischen zwei Schwestern ereignen, für die versteckte Zärtlichkeit zwischen zwei Freundinnen, für die gesteigerte Bescheidenheit zwischen Mutter und Tochter und für das überältigende Bedürfnis, den geliebten Menschen in die Arme zu schließen. In diesem Stück geht es also um zwei Figuren, die sich gegenseitig provozieren und nach einer gemeinsamen Basis suchen. Auch wenn der Boden, auf dem sie sich am besten verstehen, zunächst der des Unverständnisses, der Provokation, des Spiels und des Aufeinandertreffens von Körpern zu sein scheint, arbeiten sie gemeinsam daran, die dunklen und schönen Seiten der Schwesternschaft zu beleuchten.


Foto: Gaby Merz. Crisálida, Escuela de Circo Carampa, Madrid; Mai 2024
Foto: Gaby Merz. Crisálida, Escuela de Circo Carampa, Madrid; Mai 2024

instagram: Melanie Klampfer




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